Immer am 4. Freitag im Monat laden rubicon und Café Bach zum Info-Treff LSBT50+ ein. Das Thema im August war die LSBTIQ-Pflege im Haus 8 der Sozialbetrieb Köln(Riehl).
Der Pflegedienstleiter des Hauses 8, Heinz-Dieter Graskamp, stellte das Haus vor und beantwortete alle Fragen zu queersensibler Pflege.
Es hat viele Jahre von Initiative und Planung bedurft, bis nun Haus 8 mit Schwerpunkt für queere zu pflegende Bewohner in Betrieb gehen konnte. Insgesamt bieten die SBK circa 1600 Plätze an vom betreuten Wohnen bis zur Vollpflege. Die Größe der Einrichtung mag zunächst abschrecken, aber sie ermöglicht eine unglaubliche Vielfalt an Angeboten, um es in diesem meist letzten Lebensabschnitt den Bewohnern so angenehm wie möglich zu machen. Das machte neugierig, um sich das einmal vor Ort anzusehen, völlig unbeachtet des queeren Aspektes von Haus 8.
Doch nun dazu: Man findet nicht die große Regenbogenfahne, doch immer wieder kleine Symbole, die auf die Queerfreundlichkeit des Hauses 8 hinweisen. Mit einer Quote von 40% Mitarbeitenden aus der Community hat man schon eine Grundlage geschaffen, dass „wir“ uns im Falle des Falles wohl fühlen können. Angesprochen auf eine zertifizierte queersensible Pflege erläuterte Herr Graskamp, dass dies zwar generell angestrebt sei, aber als aufwändiger Prozess ist mit Schulungen, QM-Integration, Zeit und Geld kostet. Die kritischen Fragen der Besucher konnte er aber beruhigen: Grundsätzlich gilt ja für Alle im Hause, Pflegende wie zu Pflegende, dass man sehr viel Wert darauf legt, dass alle Miteinander per se respektvoll, tolerant, wertschätzend und empathisch miteinander umgehen. Das ist schließlich unabhängig von quersensiblen Aspekten.
Zusätzlich gibt es eine Stelle für queere Angelegenheiten, die zur Zeit neu ausgeschrieben ist.
Die Initiative von Teilnehmern wurde dankbar aufgenommen, dass man sich auch queere Angebote wünscht wie einen Kaffeeklatsch oder Stammtisch für Bewohner*Innen, unser Golden Gays Stammtisch ist der Beweis für dieses Bedürfnis.
Im Gegenzug wünscht sich das Haus gerne einen Bezug zum „Leben draußen“, Berührungsängste beider Seiten werden abgebaut, z.B. dass wir unseren Montagsfilm gern im Wechsel im Café Bach und Haus 8 zeigen werden (beide Locations noch optional.), wenn das ASB-Haus ab 2026 nicht mehr verfügbar ist. Hierzu gerne Rückmeldungen an die Teams!